“Wie kommst Du nur auf die Idee für Bilder? Ich kann nur kopieren, aber mir nichts selber ausdenken.”

Kommt Dir das bekannt vor? Dann ist dieser Artikel für Dich! Ich zeige Dir eine Methode, wie ich für neue Begriffe Bilderwelten anlege.

Ich zeige Dir Schritt für Schritt, was ich genau damit meine, und wie es geht:

1. Schritt: Spontane Assoziationen zum Begriff finden

Ganz im Sinne von Vera Birkenbihl (siehe: KaWa-Methode) schreibe ich mir den Begriff, um den es geht, auf ein Blatt Papier. Schon hier kann ich Dir einen Tipp verraten, den ich so noch niemanden erzählt habe:

Ich male extra gedankenverloren jeden Buchstaben aus und versuche NICHT aktiv an den Begriff zu denken, um den es geht. Das mache ich so lange, bis ich mich ganz entspannt und ruhig fühle.

Jetzt hole ich mir den Fokus zurück und beginne, zu jedem Buchstaben eine spontane Assoziation zu finden, die etwas mit dem Begriff zu tun hat. Das “V” von “Vertrauen” führt bei mir z.B. sofort zu “verlassen können”, “loslassen” und “keine Kontrolle”. Nach diesem Muster gehe ich jeden Buchstaben durch. Wenn mir bei einer Assoziation direkt ein Bild einfällt, zeichne ich es schnell.

Fällt mir nicht direkt ein Bild ein, dann mache ich erst einmal mit dem nächsten Buchstaben weiter und komme später darauf zurück

Insgesamt dauert dieser Prozess höchstens 10 Minuten. Das ist das erste Ergebnis:


2. Schritt: 2-3 x täglich wiederholen

Jetzt kommt der Clou: damit die Methode funktioniert, wende ich sie mehrmals am Tag an. Das ist auch gar nicht schlimm, denn so eine spontane Assoziationsrunde dauert höchstens 10 Minuten.

Aber anstatt mir stundenlang am Stück den Kopf zu einem Thema zu zerbrechen, lasse ich mein Hirn mehrmals am Tag kurz nachgraben.

Das erste Mal denkt das Hirn noch: “Vertrauen? Darüber willst Du was wissen? Ja, ich schau mal, was dazu da ist. Aber nimm das, was hier ganz oben auf dem Stapel liegt, und verschwende meine Energie nicht weiter!”

Nach dem fünften oder sechsten Mal ist Deinem Hirn klar, dass es Dir Ernst ist! “Vertrauen? Schon wieder?! Aber ich habe Dir doch schon alles gegeben, was hier so rumlag! Da werde ich jetzt wohl mal in den Keller gehen müssen und ganz genau nachschauen…”

Und so werden meine Assoziationen zum Begriff immer intensiver, ohne dass ich mich “verbeiße” oder quälen muss:

3. Schritt: Streber machen das ganze Alphabet

Wer besonders umfassend nachdenken will, kann nach exakt demselben Prinzip das ganze Alphabet nach spontanen Assoziationen durchsuchen.
Keine Sorge, auch hier dauert ein Durchgang maximal 5-10 Minuten.

Sollte Dir nach einer gewissen Zeit nichts mehr einfallen, dann leg den Zettel einfach weg und beschäftige Dich mit etwas anderem.

Später am Tag machst Du einen neuen Durchlauf und ich wette, Du wirst schon auf deutlich mehr kommen!

4. Schritt: Bilderwelt anlegen

Nach ein paar Tagen schaue ich mir alle Listen an, arbeite die besten Ideen heraus und bastel eine kleine Bilderwelt:

Kreative Kräfte anzapfen

Ich bin absolut davon überzeugt, dass in jedem Menschen spannende Bilder schlummern. Mein Erfolgsrezept ist:

  1. Entspannt auf die Suche nach Bildern gehen (Druck erzeugt Blockaden).
  2. Spontane Assoziationen zum gesuchten Begriff aufschreiben.
  3. Das Hirn über einen längeren Zeitraum immer wieder kurz befragen.

In meinem Buch “Sketchnotes kann jeder” (*Affiliate-Link) beschreibe ich noch mehr Methoden, wie man mit Bildern spielt und selber welche entwickeln kann.

Viel Freude beim Ausprobieren,

2 Comments

  1. Andreas K Giermaier

    Huhu cool. Kanntest du vfb auch persönlich? hab über elf Jahre lang mit Vera F Birkenbihl zusammen gearbeitet (und mit ihr LernenDerZukunft gegründet) und mach bis heute ihr Social Media ☺. Finde deinen Zugang zum Thema spannend. Es gibt derer ja 1000 und eine Variante, da heranzukommen. Hab kürzlich bei LerndenDerZukunft.com auch mehrere Varianten für sketchnotes gezeigt. Wie kamst du zu deiner Art (im Wortsinn) ?

    Liebe Grüsse

    Reply
    • Ines Schaffranek

      Hi Andreas,

      nein, leider hatte ich nicht das Glück, sie persönlich kennenzulernen. Aber im Geiste bin ich ihr nah… 😉
      Was meinst Du mit “meiner Art”? In Bezug auf meinen Stil, oder wie ich zur KaWa-Methode-Variante gekommen bin?
      Beides ist nicht bewusst entstanden, sondern hat sich mit der Zeit entwickelt.

      Liebe Grüße
      Ines

      Reply

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